Kolloidales Silber → Richtigstellungen und Ergänzungen

Seit dem Erstellen dieser Webseite sind einige Erkenntnisse hinzugekommen, die bisheriges Wissen ergänzen und ältere Annahmen berichtigen können. Zum besseren Verständnis über die Vorgänge, wenn kolloidales Silber hergestellt wird, und dem anschließend vorliegendem Produkt soll hier einiges zusammengefaßt werden.

Zur Herstellung von Silberlösung bzw. kolloidalem Silber

Entgegen früheren Annahmen gehen wir heute davon aus, daß durch die gebräuchlichen Elektrolysegeräte (Silbergeneratoren) ausnahmslos Silberionen von den Elektroden gelöst werden (mehr dazu hier). Dabei werden durch den elektrischen Strom von der Anode (+ Pol) Ionen gelöst. Diese wandern in Richtung Kathode (- Pol). Ein Teil der Ionen, der künftig wirksame,  verbleibt in der Lösung, ein Teil wird an der Kathode zu Atomen reduziert (s. Reduktion). Diese Atome können sich dann in speziellen Bindungen zu Clustern (Teilchen, Partikel, „Kolloide“) zusammenfinden.

Das steht in teilweisem Widerspruch zur früheren Annahme, bei der sich Partikel aus der Anode lösen würden, bzw., daß Partikel neben Ionen aus der Anode mit „herausgerissen“ würden. Bisher konnten wir keinerlei Hinweise finden, die diese Annahme rechtfertigen würden.
So genannte kolloidale Partikel, wenn man sie denn überhaupt so bezeichnen darf, bilden sich also erst im Nachhinein durch ganz bestimmte Kräfte. Es ist somit völlig legitim, die Bezeichnung ionisch kolloidales Silber zu verwenden. Auch Silberlösung kann aus dieser Sicht nicht falsch sein.

Die Wirkung der Silberionen

Es ist in besser informierten Kreisen heute unbestritten, daß die eigentliche Wirkung von den Silberionen ausgeht. Dr. Josef Pies schreibt dazu in seinem Buch „Immun mit kolloidalem Silber„:

Heute geht man davon aus, dass es eher die Silberionen sind, die die keimtötende Wirkung entfalten und nicht Silberatome, denn metallisches Silber ist nicht sehr reaktiv. Das steht aber nicht im Widerspruch zur Verwendung von kolloidalem Silber. Das enthält neben elementaren Silberpartikeln hauptsächlich Silberionen. Und aus metallischem Silber, also auch aus den Kolloidpartikeln, werden in flüssiger Umgebung ständig Silberionen abgegeben, die ihre antimikrobielle Wirkung entfalten können.

Siehe dazu auch hier.

Silberpartikel haben also lediglich die Fähigkeit, Ionen zu lösen. Das ist nach dem Vorgang der Elektrolyse nur noch in begrenztem Umfang und sehr langsam möglich, so daß es fraglich erscheint, ob dieses bei den beschriebenen Wirkungen irgend eine Rolle spielt.

Auf Grund dieser Erkenntnisse ist auch die Frage nach den Partikelgrößen weitestgehend überflüssig, wenn nicht sogar falsch.

Das Verhältnis von Ionen und Partikeln

Schon aus dem oben gesagten müßte klar sein, daß immer diejenige Silberlösung die wirksamere ist, die am meisten Ionen enthält. Da in jedem ionisch kolloidalem Silber Partikel und Ionen vorhanden sind, ist die Wirksamkeit letztlich von diesem Verhältnis abhängig. So leuchtet es ein, daß beispielsweise eine 25 ppm-Lösung durchaus wirksamer sein kann als eine andere 25 ppm-Lösung, je nach dem, welches Verhältnis zwischen Partikel und Ionen besteht.
Allerdings läßt sich gerade dieses Verhältnis nur gering beeinflussen. Ein entsprechend passendes Wasser und der Einsatz von Gleichspannung begünstigen dieses. Getaktete Silbergeneratoren bzw. solche, bei denen eine kontinuierliche Umschaltung der Elektroden stattfindet (Polwechsler), wirken sich ungünstig auf dieses Verhältnis aus: Durch die Umpolung werden deutlich mehr Ionen zu unwirksamen Atomen reduziert, als das bei reiner Gleichspannung der Fall wäre.

Die Fehler bei den Konzentrationen

Gelöstes Silber hat die für uns unangenehme Tendenz, sich an den Oberflächen von Elektroden, Gläsern usw. anzulagern. In den meisten Fällen bei der Herstellung von kolloidalem Silber ist das mehr oder weniger deutlich sichtbar.
Aus diesem Grund kommt es immer zu einer Differenz zwischen der Silberabgabe und dem Silbergehalt in der Lösung.
Je größer die abgegebene Silbermenge ist, um so stärker lagert sich auch das Silber ab. In extremen Fällen kann das sogar den größeren Silberanteil bedeuten.
Dieses Mißverhältnis wird noch dadurch verstärkt, daß ein Teil des reduzierten und somit entladenen Silbers einfach der Schwerkraft gehorcht und zu Boden sinkt.

Auch hier sind uns weitestgehend die Hände gebunden. Silbergeneratoren sind nicht in der Lage, diese Vorgänge zu verhindern. Die oben genannten Polwechsler versuchen lediglich darüber hinweg zu täuschen, daß auch sie diesen Gesetzmäßigkeiten unterliegen. Mehr dazu gibt es hier.
Mit einigen handelsüblichen Silbergeneratoren sind zwar genaue Silberabgaben möglich. Die genannten Ablagerungen sind jedoch nicht kalkulierbar, weshalb von genauen Konzentrationen nicht die Rede sein kann. Die Konzentration der Silberlösung liegt immer deutlich unter der abgegebenen Silbermenge. Zahlreiche Versuche mit den unterschiedlichsten Silbergeneratoren haben die Frage aufgeworfen, ob sich Konzentrationen von 100 ppm und mehr überhaupt herstellen lassen. Selbst wenn mehrere Hundert mg/l Silber abgegeben wurden, fanden sich in den fertigen Lösungen immer nur zweistellige ppm-Werte wieder.
Unter anderem ist es diesen Erkenntnissen geschuldet, daß die Firma Medionic nur noch die abgegebene Silbermenge angibt und nicht die Konzentration.

Mit Hilfe eines geeigneten Wassers können diese Vorgänge zwar nicht verhindert werden, eine Verbesserung ist aber durchaus möglich. So konnte festgestellt werden, daß gerade sehr reines Wasser, Aqua bidest usw., meistens zu einer Verschlechterung führt, während einfach destilliertes Wasser (Aqua dest) in der Regel bessere Ergebnisse liefert. Hier spielen pH-Wert, Härtegrad, Leitfähigkeit usw. eine Rolle.

Einen großen Einfluß haben elektrische und elektromagnetische Felder, der allerdings nicht immer negativ sein muß. Bestimmte Abschirmungen beispielsweise führten teilweise wieder zu Verschlechterungen.
Da aber die Situation an jedem Ort eine andere ist, ist es praktisch unmöglich, hier in irgend einer Form brauchbare Anhaltspunkte zu liefern.

Juni 2018